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Fast Fashion - Das Geschäft mit der schnellen Mode

Die Kleiderberge der Fast Fashion Industrie

Im Cambridge Dictionary ist Fast Fashion wie folgt definiert: „clothes that are made and sold cheaply, so that people can buy new clothes often.“ Ständig neue Trends und ein Überangebot an extrem günstiger Mode – mit der Produktion von Massen an Kleidung hat diese an Qualität und Produktlebenszeit verloren. Die sozialen und ökologischen Folgen von Fast Fashion sind enorm.

Eine aktuelle Bestandsaufnahme der Bekleidungsindustrie

Im Laufe der Jahre hat sich die Textilbranche einem beachtlichen Wandel unterzogen: Von Kleidung als notwendigem Bedarfsgut hin zum kurzlebigen Fashion Trend - “Mode, die keiner braucht, die aber jeder haben soll.” (Alf-Tobias Zahn)

Internationalisierung

Aus Kostengründen wird die Herstellung weitgehend in Entwicklungsländer ausgelagert. Zu den größten Produktionsstätten gehören China, Vietnam und Bangladesch. Was auf wirtschaftlicher Ebene Vorteile mit sich bringt, steht in sozialen und ökologischen Belangen heftig in der Kritik. Seit dem Rana Plaza-Einsturz 2013, bei dem 1.136 Textilarbeiter:innen ums Leben kamen, erhielten die Missstände Beachtung in der Gesellschaft.
Doch die vielen Produktionsschritte, komplexe Lieferketten und zu wenig Transparenz führen immer noch dazu, dass Gesetzeslücken ausgenutzt und Menschenrechte verletzt werden.

Rana Plaza Unglück © Bayazid Akter

Aufgrund der interkontinentalen Lieferketten gelangen verstärkt Emissionen durch den ausgedehnten Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr in die Umwelt. Die Industrie ist jährlich für 1,2 Billionen Tonnen aller Treibhausgase verantwortlich. Im Vergleich sind dies mehr Abgase, als der globale Flug- und Schiffsverkehr zusammen ausstoßen. (Ellen McArthur Foundation)

Ausbeutung von Mensch und Natur

Die fragwürdigen, weil menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, stehen dazu in keinem Verhältnis: geringe Sicherheitsstandards und verdreckte Fabriken, illegale Kinderarbeit sowie niedrige Löhne bei einer enormen Anzahl an Überstunden. Eine Näherin aus Bangladesch verdient 20 Euro im Monat - laut Schätzungen sind allerdings erst 116 Euro monatlich existenzsichernd für eine vierköpfige Familie. (Focus)
Neben dem hohen Bedarf an Arbeitskräften bedient sich der Bekleidungssektor im großen Maße an Rohstoffen und Nutzflächen. 2020 berichtete der UN-Report, dass weltweit 690 Millionen Menschen an Hunger leiden. Der beanspruchte Boden, um Kleidung zu produzieren, könnte über die Hälfte aller hungernden Menschen mit Lebensmitteln versorgen. (Dossier Fast Fashion)
Zudem werden auf den Baumwollplantagen toxische Pestizide eingesetzt, die zum Teil ins Grundwasser gelangen, die Pflanzen- und Tierwelt zerstören und den vor Ort lebenden Bauern schaden. Viele Vergiftungsfälle in Entwicklungsländern sind vermutlich auf den Einsatz des Schädlingsbekämpfungsmittel zurückzuführen.  

Wasserverbrauch und -verschmutzung 

Auch der extrem hohe Wasserverbrauch für den Baumwollanbau stellt ein Problem dar. Um sich das besser vorstellen zu können: Die Herstellung einer einzigen Jeans benötigt 10.000 Liter Wasser - ein einziger Mensch könnte zehn Jahre davon trinken. (United Nations) Ein weiteres erschreckendes Beispiel: Der Aralsee in Zentralasien, einst viertgrößtes Binnenmeer, ist zu 80 Prozent ausgetrocknet. (Wirtschaftswoche)

Um von der Rohstoffgewinnung bis zum textilen Endprodukt zu gelangen, sind mehrere chemische Produktionsschritte erforderlich. Insbesondere im Färbeprozess: Hier werden 3500 toxische Chemikalien für das Färben von Rohmaterialien verwendet. (Greenpeace) Viele Flüsse und Seen sind so stark verunreinigt, dass es keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser mehr gibt.

Bild in toxischem Pink© Gigie Cruz-Sy/Greenpeace

Die Kunstfaser Polyester ist der “Treibstoff für Fast Fashion” (Greenpeace), aus dem weltweit 60 Prozent unserer Kleidung besteht. Polyester ist sehr kostengünstig und einfach herzustellen. Die Nachfrage hat sich innerhalb von 20 Jahren vervierfacht – mit verheerenden Folgen: Durch den Waschvorgang landen tausende Tonnen an Mikroplastikteilchen in den Ozeanen, wodurch Meerestiere ernsthaft gefährdet werden. Auch Menschen müssen damit rechnen, durch den Verzehr von Fischen und Krebstieren wiederum kleinste Plastikteile aufzunehmen. 

Welche Marken sind Fast Fashion?

Nicht alle Fast Fashion-Brands sind auf den ersten Blick als solche identifizierbar. Missachtete Menschenrechtsgesetze und Umweltstandards werden in der Bekleidungsindustrie selten aufgedeckt.
Den folgenden Marken konnten allerdings bereits mangelnde Transparenz in ihren Herstellprozessen nachgewiesen werden. Einige von ihnen ließen sogar in der Textilfabrik Rana Plaza produzieren.

  • Inditex
    Dazu gehören unter anderem Zara, Bershka, Pull & Bear, Massimo Dutti und Stradivarius.
  • H&M Gruppe
    Neben H&M sind die bekanntesten Tochterunternehmen COS, Monki, & Other Stories, Weekday, ARKET. 
  • Primark
  • C&A
  • Mango
  • Benetton
  • Esprit
  • s.Oliver
  • Forever 21
  • Urban Outfitters
  • New Yorker

Mehr und schneller – Entwicklungen der Fast Fashion-Industrie

Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich das Angebot an Kleidung verdoppelt. Die Frequenz, also wie häufig ein Kleidungsstück getragen wird, ist dagegen zurückgegangen. Dabei sind die Preise für Konsument:innen nicht gestiegen, sondern gesunken - Kleidung kostet weniger als noch vor 10 Jahren!

Jährlich werden 80 Milliarden Kleidungsstücken produziert, bei einer Weltbevölkerung von aktuell 7,77 Milliarden Menschen. (CIR) Die Massenproduktion und der daraus resultierende Qualitätsverlust führen dazu, dass Kleidung als “Wegwerfware” behandelt wird. Kleidersammelstellen sind überlastet, täglich werden sie mit mehreren Tonnen Altkleidern beliefert. Nur 13 % aller ausrangierten Kleidungsstücke werden wiederverwendet. (Ellen McArthur Foundation) Der Rest verrottet jahrhundertelang auf Mülldeponien oder wird verbrannt.

Globalisierung und Digitalisierung haben den Konsum in seiner heutigen Form stark beeinflusst. 

Nach nur zwei Wochen kann die erfolgreiche Fast Fashion-Kette Zara neue Kollektionen veröffentlichen. Die typischen vier Jahreszeiten gelten längst nicht mehr als Richtlinie.
Tägliche Werbung und Rabattaktionen auf Social Media-Plattformen wie Instagram, regen das Bedürfnis der materiellen Befriedigung zusätzlich an. Wir wollen mehr konsumieren, als wir benötigen. Dabei könnte der aktuelle Bestand an Bekleidung die weltweite Bevölkerung noch 15 Jahre versorgen. 

Seit Jahren sind die Missstände und globalen Auswirkungen der Fast Fashion-Entwicklung bekannt. Doch anstatt den ökologischen Fußabdruck zu verringern, vergrößern wir diesen kontinuierlich. Eine Optimierung der Lieferketten und Herstellungsprozesse wird mit fortschreitender Entwicklung immer unabdingbarer.

7 Tipps, um Fast Fashion zu umgehen:

  • Unterstütze Fair Fashion Brands. 
  • Frage Dich bei Deinem nächsten Kauf: Brauche ich das wirklich?
  • Wähle immer Qualität über Quantität. 
  • Kaufe mehr Secondhand-Kleidung
  • Schätze, was Du hast: Repariere und upcycle!
  • Informiere Dich - insbesondere über Marken, die mit Nachhaltigkeit werben.
    Filmtipp: Mode macht Menschen
                    Plastikmüll statt Mode - ersticken wir in Billig-Altkleidern
  • Frage die Modelabels: Who made my clothes? (Fashion Revolution - TAKE ACTION)

 

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